Honig gegen Pickel – nützt das Bienenprodukt bei unreiner Haut?

Geposted von Samuel Ilg Samuel Ilg |
Honig gegen Pickel – nützt das Bienenprodukt bei unreiner Haut?
Inhaltsübersicht
    honig bei pickeln

    Mit Milch und Honig soll bereits Kleopatra ihre legendäre Schönheit gepflegt haben. Ein Vollbad aus beiden Naturprodukten gilt auch heute noch als Zaubermittel für geschmeidige Haut. Doch könnte Honig auch bei lästigen Hautproblemen wie Pickeln, Unreinheiten und Akne nützlich sein? Immerhin besitzt er ein antibakterielles Potenzial und wird in Kliniken weltweit zur Wundbehandlung eingesetzt. 

    Wie die wissenschaftlichen Hintergründe bezüglich Honig bei Akne aussehen und wie du Bienenhonig praktisch auf der Haut anwendest, erfährst du hier:

    Pickel entstehen durch Bakterien

    Pickel sind ein weltweites Phänomen – bei bis zu 95 Prozent aller Jugendlichen treten während der Pubertät akne-artige Hautveränderungen auf. Häufig verschwinden die Symptome während des Älterwerdens, doch leider nicht in jedem Fall. 10 Prozent der Menschen über 25 Jahren leiden unter schweren Formen von Akne und weit mehr Menschen aller Altersstufen beklagen periodisch auftretende Hautunreinheiten. Gemeinhin gelten Stress und fettiges Essen als Auslöser. Doch wie kommt es aus medizinischer Perspektive eigentlich zu Pickeln?

    Generell entstehen die eitrigen Pusteln, wenn zwei Faktoren zusammentreffen. Zum Einen produzieren die Talgdrüse der Haut verstärkt Talg, zum Anderen verschließen Hornzellen die Ausgänge der Talgdrüsenfollikel. Dabei bildet sich zunächst ein Mitesser. Entzündet sich dieser, entstehen Pickel, Pusteln oder Knoten, die mit Rötungen und Schmerzen einhergehen. Laut aktuellem Forschungsstand scheinen für diesen Prozess mehrere Ursachen verantwortlich zu sein: ein Überhang an männlichen Sexualhormonen (Androgenen), Rauchen, Stress und komedogene Substanzen in Kosmetika. Sicher ist, dass der Entzündungsprozess vom Mitesser zum Pickel maßgeblich von einem Bakterium verursacht wird, dem Propionibacterium acnes.

    Honig antibakteriell?

    Honig gegen Pickel einzusetzen, liegt nahe, weil das Bienenprodukt stark antibakterielle Eigenschaften besitzt. Generell entzieht jede Honigsorte durch ihren hohen Zuckergehalt den Mikroorganismen ihre essenzielle Lebensgrundlage: das Wasser. Diese Tatsache bestimmt auch die lange Haltbarkeit von Bienenhonig. Zusätzlich bildet sich in vielen Honigsorten durch das Enzym Glukose-Oxidase ein geringer Gehalt an Wasserstoffperoxid, der desinfizierend wirkt. In Manukahonig hingegen wirkt nicht Wasserstoffperoxid, sondern eine andere Substanz namens Methylglyoxal aktiv gegen Bakterien. Darüber hinaus identifizierten Forscher auch das Bienen-Defensin 1, ein Peptid, als maßgeblich antimikrobiellen Bestandteil von Honig. Wie das süße Bienenprodukt Bakterien bekämpft, ist also ein komplexer Prozess¹.

    Dass Honig dabei sehr effektiv ist, wurde mehrfach in klinischen Studien bewiesen: Sogar Bakterienstämme, die gegen viele Antibiotika resistent sind (MRSA), konnte Manuka-Honig auf der Nasenschleimhaut von Probanden ähnlich gut eliminieren wie das Medikament Mupirocin².

    Honig bei Akne-Bakterien?

    Aktuell existieren nur wenige Studien zum Einsatz von Honig gegen unreine Haut. Allerdings untersuchte im Jahr 2017 ein Laborversuch die Wirksamkeit von Honig und Zimtextrakt gegen die akne-auslösenden Bakterien Propionibacterium acnes und Staphylococcus epidermis. Bei Ersterem genügte eine Zimt-Honig-Konzentration von 256 µg/ml, um das Bakterienwachstum zu stoppen. Die Forscher entdeckten darüber hinaus synergetische Effekte zwischen den antibakteriellen Effekten von Honig und Zimtextrakt, sodass sie die Kombination beider Stoffe empfehlen³.

    Könnte Honig für Begleiterscheinungen von unreiner Haut pflegend wirken?

    Unreine Haut bedeutet nicht nur Pickel, sondern auch Rötungen, Irritationen und kleine Wunden. Denn häufig erliegen Betroffene der Versuchung, die entstehenden Talgherde mit den Fingern auszudrücken. In der Wundbehandlung konnte Honig bereits mit so großen Vorteilen überzeugen, dass ihn Ärzte weltweit in Kliniken einsetzen. Erwiesenermaßen heilen bestimmte Wunden und Geschwüre unter einer Honigbehandlung schneller ab und unterliegen nicht so sehr dem Risiko einer Infektion. Gereizte Hautstellen mit dem Hausmittel Honig zu pflegen, ist daher eine Empfehlung, die durchaus auf wissenschaftlichen Grundlagen fußt.

    Welchen Honig kann ich zur Hautpflege nutzen?

    Wie bereits dargelegt, wirken alle Honigsorten durch ihren Zuckergehalt und das Wasserstoffperoxid antibakteriell. Du kannst folglich jeden Honig, den du mit gutem Gewissen auch essen würdest, zur Hautpflege verwenden. Manuka Honig bietet darüber hinaus ein antibakterielles Plus durch Methylglyoxal (MGO). Liegt sein MGO-Wert über 400 (wie in unserem Honig hier), ist er in der antimikrobiellen Wirkung den meisten gängigen Honigsorten überlegen⁴. Hier lohnt es sich, ein Qualitätsprodukt in der Hautpflege auszuprobieren. Neben der Möglichkeit zur äußerlichen Anwendung besticht Manuka Honig natürlich auch durch sein einzigartiges Aroma.

    Wie verwende ich Honig bei Pickeln?

    Honig eignet sich zum lokalen Auftrag auf Hautunreinheiten. Dafür tupfst du ihn einfach mit der sauberen Fingerspitze oder mit einem Bio-Wattestäbchen auf einzelne Pickel auf und lässt ihn mindestens 30 Minuten lang einwirken. Anschließend spülst du die Honigreste mit warmem Wasser ab.

    Für eine Anwendung im gesamten Gesicht-, Hals- und Brustbereich bietet sich eine Pflegemaske an. Die Basis dafür mischst du aus 2 Teilen Honig und einem Teil Ceylon-Zimt. Auf diese Weise kombinierst du die antibakteriellen Eigenschaften des Zimtöls und der Honiginhaltsstoffe. Die Maske trägst du auf deine vorab gereinigte Haut auf und lässt sie mindestens 30 Minuten lang einwirken. Anschließend entfernst du Honig und Zimt behutsam mit warmem Wasser.

    Tipp: Für großflächige Anwendungen, zum Beispiel auf dem Rücken oder dem Dekolletee, kannst du den Honig auch mit etwas warmem Wasser verdünnen, damit er sich leichter auftragen lässt.

    Hinweis: Um einen Effekt auf deine unreine Haut zu beobachten, solltest du die Honigpflege etwa zweimal pro Woche anwenden. Allerdings musst du dir sicher sein, dass du weder auf Honig noch auf Zimt allergisch reagierst. Falls Unsicherheiten bestehen, teste vorab auf einer kleinen Stelle in der Armbeuge, wie deine Haut auf Honig und Zimt reagiert. Entsteht nach 24 Stunden keine schmerzhafte Reaktion, kannst du beide Komponenten bedenkenlos zur Hautpflege nutzen.

    Quellen / Literatur / Studien

     ¹Kwakman PH, Zaat SA. Antibacterial components of honey. IUBMB Life. 2012 Jan;64(1):48-55. doi: 10.1002/iub.578. Epub 2011 Nov 17. PubMed PMID: 22095907

     ²Schmidlin PR, English H, Duncan W, Belibasakis GN, Thurnheer T. Antibacterial potential of Manuka honey against three oral bacteria in vitro. Swiss Dent J.2014;124(9):922-4. PubMed PMID: 25253413

     ³Julianti E, Rajah KK, Fidrianny I. Antibacterial Activity of Ethanolic Extract of Cinnamon Bark, Honey, and Their Combination Effects against Acne-Causing Bacteria. Sci Pharm. 2017 Apr 11;85(2). pii: E19. doi: 10.3390/scipharm85020019. PubMed PMID: 28398231

    ⁴Poovelikunnel TT, Gethin G, Solanki D, McFadden E, Codd M, Humphreys H. Randomized controlled trial of honey versus mupirocin to decolonize patients with nasal colonization of meticillin-resistant Staphylococcus aureus. J Hosp Infect.  2018 Feb;98(2):141-148. doi: 10.1016/j.jhin.2017.10.016. Epub 2017 Oct 26. PubMed PMID: 29107078

     

    Samuel Ilg
    Über den Autor
    Samuel Ilg

    Samuel ist Mit-Gründer von beegut, begeistert von Permakultur / Restoration Agriculture, schmökert gerne Hermann Hesse und überzeugt von der Macht des Verbrauchers

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